In einem nebligen Wald sieht man die Silhouette von einem Hirsch und zwei Wildschweinen.
In einem nebligen Wald sieht man die Silhouette von einem Hirsch und zwei Wildschweinen.

Achtung Wildwechsel!

05.10.22, Aus Kiel berichtet: Schleswig-Holstein-Reporterin Alicia Janson

In Schleswig-Holstein gibt es bis zu 15.000 Wildunfälle im Jahr! Besonders im Oktober und November, wenn es draußen wieder kälter und dunkler wird, steigt die Zahl der Unfälle mit Rehen und Co. überdurchschnittlich an. Die Morgen- und Abenddämmerung sind besonders heikle Zeiten. Mit ein paar einfachen Verhaltenstipps lässt sich das Risiko für einen Unfall zumindest reduzieren. 

Was sie beachten können:

  • Bei "Wildwechsel"-Warnschilder sofort den Fuß vom Gaspedal nehmen und langsam und konzentriert fahren. Wer mit Tempo 80 statt 100 fährt, verringert den Bremsweg bereits um 25 Meter. Dabei besonders die Wald- und Straßenränder im Auge behalten
  • Besondere Vorsicht ist in den Morgen- und Abendstunden in der Dämmerung sowie bei Nacht und Nebel geboten
  • Es muss immer mit Nachzüglern gerechnet werden, denn ein Tier kommt selten allein.
  • Nachts in wäldlichen Gegenden wenn möglich gerne mit Fernlicht fahren, da man so die reflektierenden Augen der Tiere schneller erkennen kann. Wenn man jedoch eins sichtet, Fernlicht ausschalten, bremsen und hupen.
  • Besondere Vorsicht gilt außerdem auf neuen Straßen, da die Tiere ihren gewohnten Wechsel dort beibehalten, und in Ausflugsgebieten
  • Mit der Wildwarner-App "wuidi" wird man in besonders kritischen Gebieten vom Handy gewarnt und kann so zusätzliche Sicherheit bieten

Und wenn es es doch kracht?

  • Wenn sich ein Zusammenprall nicht mehr vermeiden lässt, Lenkrad gut festhalten und weiterfahren. Nicht ausweichen!
  • Denn: Ausweichmanöver können auch für andere Verkehrsteilnehmer schlimme Folgen haben.
  • Nach einem Unfall sollte man sofort die Warnblinkanlage einschalten und die Unfallstelle absichern.
  • Das Tier sollte man dann an den Randstreifen schaffen, damit keine Folgeunfälle passieren und niemals mitnehmen. Wer Wild mitnimmt, macht sich der Wilderei schuldig und kann dafür sogar angezeigt werden.
  • Einem angefahrenen und verletzten Tier, das flüchtig ist, sollte man auf keinem Fall folgen. Für die spätere Meldung sollte man sich aber die Fluchtrichtung merken oder markieren, damit der Jäger dem Tier folgen kann.
  • Dann sollte man den Unfall am besten schnell der Polizei melden und sich eine Bescheinigung über den Wildunfall ausstellen lassen. Das ist wichtig für den Schadensersatzanspruch.
  • Die App "wuidi" bietet bei Wildunfällen eine Schritt-für-Schritt-Anleitung mit allen wichtigen Punkten.

Wildunfälle mit der Wildwarner-App vorbeugen

Die App warnt vor starkem Wildwechsel und gibt eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, falls es doch mal kracht.

Zwei braune Hirsche kämpfen miteinander und ihr Geweih ist verharkt.
Zwei braune Hirsche kämpfen miteinander und ihr Geweih ist verharkt.
Zwei braune Hirsche kämpfen miteinander und ihr Geweih ist verharkt.
Zwei braune Hirsche kämpfen miteinander und ihr Geweih ist verharkt.
Unfälle mit Wild können ziemlich schnell gefährlich enden, besonders abends auf der dunklen Landstraße. Umso wichtiger also, dass jeder weiß, wie sich Unfälle im besten Fall vermeiden lassen und was im Ernstfall zu tun ist.
Schleswig-Holstein-Reporterin Alicia Janson zu ihrer Recherche
Alicia Janson steht vor einem blauen Hintergrund, trägt eine schwarze Bluse und lächelt in die Kamera
Alicia Janson steht vor einem blauen Hintergrund, trägt eine schwarze Bluse und lächelt in die Kamera
Alicia Janson steht vor einem blauen Hintergrund, trägt eine schwarze Bluse und lächelt in die Kamera
Alicia Janson steht vor einem blauen Hintergrund, trägt eine schwarze Bluse und lächelt in die Kamera