01.12.2022, bearbeitet: 05.12.2022, Aus Kiel berichtet: Schleswig-Holstein-Reporter Lukas Poddig
Die Holtenauer Hochbrücken sind eine echte Lebensader für die Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins. Das mussten am Donnerstagmorgen schmerzhaft viele Pendler am eigenen Leib erfahren. Denn statt die Brücke so wie jeden Morgen zu überqueren, hieß es: Nix geht mehr!
Und das war passiert: Am Donnerstag gegen 4.30 Uhr kollidierte das finnische Schiff "Meri" mit beiden Hochbrücken, die beide Seiten des Nord-Ostsee-Kanals miteinander verbinden. Schuld war der Kran, der auf dem Schiff montiert ist. Dabei wurde die Brücke von unten beschädigt.
Hier sehen Sie den spektakulären Crash im Video:
Der Unfall der "Meri" mit der Holtenauer Hochbrücke
Wie konnte es zum Crash kommen?
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Der Ablauf des Unfalls
Normalerweise werden die Schiffe per Laser vermessen, bevor sie in den Nord-Ostsee-Kanal fahren. Weil die Holtenauer Hochbrücken 42 Meter hoch sind, muss ein gewisser Abstand nach oben immer gegeben sein. Dabei wird auch der Wasserstand des Kanals berücksichtigt.
Das Problem bei der "Meri": Weil der aufgebaute Kran schwarz ist und es bei der Messung bereits dunkel war, konnte die Höhe nicht genau gemessen werden. So wurde sich von den zuständigen Mitarbeitern darauf verlassen, dass die laut Papieren eingetragenen Höhen stimmen würden. Das ging leider schief.
Die Folgen des Unfalls
Nach der Kollision wurde die Brücke dann schnell gesperrt, denn niemand konnte so schnell feststellen, ob die Brücken beschädigt wurden. Deshalb entschieden sich die Behörden, erstmal die Brücke dicht zu machen. Am frühen Morgen für Schleswig-Holstein eine echte Herausforderung.
Denn die B503, die die beiden Seiten des NOKs miteinander verbindet, ist eine der Haupt-Verkehrsadern in die Landeshauptstadt.
PKW DÜRFEN WIEDER AUF DIE HOLTENAUER BRÜCKE
Nachdem die Brücke für Autofahrer nun mehrere Tage voll gesperrt war, können ab dem 7. Dezember um 6 Uhr auch PKW wieder über die Holtenauer Hochbrücke fahren. Prüfungen haben ergeben, dass auf der neueren der beiden Brücken, der Prinz-Heinrich-Brücke, leichtere Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen wieder fahren dürfen. Statt den vier Fahrbahnen sind dann erst einmal nur zwei geöffnet.
Nachts bleibt die Brücke aber vorerst weiterhin gesperrt: Jeweils zwischen 21 Uhr und 6 Uhr.
Die Hochbrücken sind eine der zentralen Achsen im Verkehr von Schleswig-Holstein. Umso schlimmer, dass es gleich beide Brücken erwischt hat. Jetzt müssen wir hoffen, dass der Schaden möglichst schnell eingeschätzt und behoben werden kann. Eine Umleitung, die vielleicht sogar mehrere Monate andauert, wäre besonders bei den Spritpreisen ganz und gar nicht schön!
Für Sie in Schleswig-Holstein unterwegs
Lukas Poddig
