Admiral, Kohlweißling und Co. haben Sie schon lange nicht mehr gesehen? In Schleswig-Holstein gibt es immer weniger von ihnen, die Artenvielfalt der Falter ist in den letzten Jahren massiv zurückgegangen. Die ausgeprägte Landwirtschaft macht es den kleinen Tieren in unserem Bundesland nicht leicht. Immer seltener finden sie die richtigen Pflanzen in der freien Natur. Auch ein zu hoher Stickstoffgehalt im Boden und die nächtliche Beleuchtung der Ballungsräume trägt dazu bei. Durch die "Lichtverschmutzung" wird zum Beispiel das Paarungsverhalten unterschiedlicher Nachtfalter gestört.
Wir haben mit der Biologin Nina Spalckhaver vom Tierpark Gettorf gesprochen und gefragt, wie Sie ihre Umgebung schmetterlingsfreundlich gestalten und so Ihren Beitrag zur Arterhaltung beisteuern können.
Alles Wissenswerte rund um Balkon- und Gartenpflanzen für Schmetterlinge haben wir für Sie zusammengefasst
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Welche Balkonpflanzen sind nützlich für Schmetterlinge?
Wenn Sie gern heimische Kräuter in der Küche verwenden, tun Sie damit auch gleichzeitig etwas Gutes für manche Schmetterlingsarten: Oregano, Thymian und Lavendel locken die Tiere mit ihrem Duft ebenso an wie Wildblumen. Ringel- und Sonnenblume sind zudem noch bienenfreundlich. Wichtig ist, dass Sie auf dem Balkon mindestens einjährige Pflanzen oder mehrjährige Stauden anpflanzen. Dazu gehören zum Beispiel Fetthenne, Blutweiderich oder Spornblumen.
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Wie gestalte ich meinen Garten insektenfreundlich?
Für Schmetterlinge und Nachtfalter eignen sich vor allem Pflanzen, die reich an Pollen und Nektar sind. Außerdem sollten die Blüten für die kleinen Tiere leicht zugänglich sein. Da diese in der Regel über lange Rüssel verfügen, sind aber auch tiefe Blüten kein Problem. Vor allem im Garten bietet sich eine artenvielfältige Wildblumenwiese für verschiedene Insekten an.
Phlox, Kamille, Hortensie und Flieder sind vor allem für Tagfalter eine gern gesehene Nahrungsquelle. Für Nachtfalter hingegen sind Pflanzen geeignet, die auch nachts blühen. Dazu gehören zum Beispiel Geißblätter, Nachtkerzen oder das gemeine Leimkraut. Gut zu wissen: Knapp 80 Prozent unserer heimischen Schmetterlinge sind übrigens nachtaktiv.
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Zu welcher Jahreszeit brauchen Schmetterlinge ihre Nahrung?
In der kalten Jahreszeit überwintern die Tiere oft in dunklen trockenen Ecken des Hauses oder in geschützten Böschungsgebieten. Es empfiehlt sich deshalb, im Herbst nicht alle Reisighaufen im Garten zu entfernen und kleine Schutzgebiete bereitzuhalten. Schmetterlingsraupen ernähren sich beispielsweise von Disteln, Dill, Brennnesseln oder Möhren. Das gilt es zu bedenken, denn ohne Raupen gibt es keine Schmetterlinge.
Ab März geht dann langsam die Flugsaison einiger Schmetterlingsarten los. Von Früh- bis Spätsommer schwärmen die Falter aus, um sich zu vermehren und Nahrung zu finden. Es bietet sich also an, Balkon- oder Gartenpflanzen auszuwählen, die in dieser Zeit blühen. Dazu zählen auch Frühblüher wie Veilchen, Nelken oder Blaukissen.